An fünf Standorten der BeneVit-Gruppe ist der Einsatz von Telemedizin geplant / In Albstadt-Onstmettingen im Haus Raichberg fand am 17. August 2022 die erste Sprechstunde mit der Tele-Doc-Einheit statt.
Im BeneVit Haus Raichberg in Albstadt-Onstmettingen wartet Herr. W. gespannt auf seinen Hausarzt, Dr. Krischan Spengler. Der kommt heute nicht im Bewohnerzimmer von Herrn W. vorbei, sondern erscheint auf dem Bildschirm der Tele-Doc-Einheit, die das Haus Raichberg als eines von derzeit fünf Einrichtungen der BeneVit Gruppe bereithält. Nach Herrn W. erhalten heute noch vier weitere Bewohnerinnen eine Visite.
Neben dem Kontakt über die hochauflösende und fernsteuerbare Kamera mit Bildschirm und Lautsprecher können mit dem Gerät z.B. auch Blutdruck, Sauerstoffsättigung oder ein EKG direkt übermittelt werden. Ebenso kann der Arzt die begleitende Pflegefachkraft Herz und Lunge seiner Patienten abhorchen lassen und bekommt die Töne auf sein eigenes Stethoskop übertragen.
Hausarzt Dr. Spengler, der einen Großteil der Bewohnerinnen und Bewohner im Haus Raichberg betreut, ist von der neuen Technik begeistert. Er wird zukünftig 1 x wöchentlich eine Tele-Sprechstunde zusätzlich zu seinen physischen Besuchen im Haus abhalten. Auch die Pflegedienstleitung Nadine Bader freut sich: „Dadurch haben wir feste Visitenzeiten, die so viel besser von uns begleitet werden können. Außerdem können wir den Hausarzt, der den Bewohner ja kennt, auch in Zeiten außerhalb der Sprechstunden erreichen.“
Viele der Bewohnerinnen und Bewohner im Haus Raichberg fühlen sich glücklicherweise gesundheitlich wohl. Aber mit einem Altersdurchschnitt von 85 Jahren, vielen chronischen Herz-Kreislauf- und Diabeteserkrankungen kann sich der Gesundheitszustand akut und jederzeit verändern. Die schnelle Krankenhauseinweisung ist aber auch nicht immer der beste Weg. Eine gesicherte ärztliche Anbindung an den Hausarzt ist daher unerlässlich für das Wohlergehen des Bewohners. Aber auch eine Vorstellung beim Facharzt, beispielsweise dem Hautarzt, wäre zukünftig genauso denkbar wie die Anbindung weiterer Ärzte und Therapeuten.
Die Investitionskosten für die Geräteeinheiten sowie die laufenden Kosten für den Betrieb trägt BeneVit. „Diese Innovation ist es mir wert“ sagt BeneVit-Chef Kaspar Pfister, „wenn wir damit die Versorgungsqualität verbessern können.“ Bleibt zu hoffen, dass sich noch mehr Hausärzte finden lassen, die sich auf die neue Technik einlassen möchten. Auch wenn die Abrechnungsmöglichkeiten mit den Kassen in Baden-Württemberg und Bayern noch ausbaufähig sind.
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